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"Prätorius?
Das ist doch so eine seichte Boulevard-Komödie?"

dafür hatten wir uns entschieden und als wir das stück in bremen in völlig alberner form sahen, standen wir vor der frage. was sollen wir tun? absetzen? wir wollten nicht zum gespött werden, so einen 1950er-jahre-film nachzuspielen. wir haben es doch gemacht, wie ...

hier erst mal das programmheft der verfilmung mit dem autoren curt goetz:


die gleiche szene bei uns:

vor dem hintergrund eines provisorischen vorhangs (damit haben wir uns später beschäftigt) liegt eine schülerin der 8. klasse. wie auch bei den physikern waren jüngere begeistert, bei uns mitmachen zu dürfen, denn wir hatten beschlossen, eine oberstufen-AG zu sein. wer aber von uns aus der SI "angeworben" wurde, durfte bleiben.

prätorius also bei der arbeit mit schwester h, dahinter steht shunderson, der unheimliche mann. das sieht man schon auf diesem foto. von shundersen wird noch zu reden sein.

kern des stückes ist die dummheit, die mikrobe der dummheit. prätorius hält darüber eine rede, das original ist hier verlinkt, ebenso der text - eignet sich für eine deutsch-klassenarbeit. für den deutsch-unterricht kann man auch den filmausschnitt verwenden.

aber ...

man muss verdeutlichen, dass der pathetische ton der rede den 1950er jahren durchaus entspricht, ebenso der redeinhalt. ob die darstellung der studentischen zuhörerschaft historisch richtig ist, bezweifle ich nur wenig, denn es gab einen riesenunterschied zwischen dieser studentengeneration und den studenten der 1968er. diese im film dargestellten studenten:innen hatten den 2. weltkrieg erlebt und wollten hochmotiviert neu anfangen. wahrscheinlich ist der inhalt der rede, die metapher der dummheit kritischer als die studenten es waren.

wenn man also von dem pathos der 1950er jahre absieht, dann ist der inhalt gut und richtig - das fanden wir! wohl der grund, dass wir dieses stück dann doch aufgeführt haben. auch im textheft sieht man unser intensives bemühen, eine berechtigung des stückes abzuleiten.

Prätorius' Rede über die Mikrobe der Dummheit

Filmausschnitt der Rede ---- AUDIO der Rede ---- Text der Rede

 

 

 

 

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Ich interessiere mich für sehr unterschiedliche Dinge:
Internet,
Musik, Naturwissenschaften, Politik (aber nicht dauernd), Literatur (z. B. Märchen), aber auch für Drachen (schließlich mein Wappentier), für Schnee (!) und für Hexen. Hexen = das ist missverständlich und ich habe schon besorgte Reaktionen dazu bekommen. Deshalb eine kurze Definition: der Begriff "Hexe" wird meist in der christlichen Deutung verwendet, das ist aber ein politisch-religiöser Kampfbegriff, um die Herrschaft des seinerzeit aufkommenden Christentums nicht zu gefährden. Die "Hexen" waren z. B. "Kräuterweiber" mit dem Verständnis für natürliche Zusammenhänge, für Menschen, insbesondere für Frauen (die in der christlichen Welt in eine untergeordnete Rolle gepresst wurden). Hexen sind eine Erinnerung an die vorchristliche Naturverbundenheit. - Und wenn man will, kann man hier den Bezug zu meiner Gothic-Vorliebe erahnen.

oder mit anderen Worten:
Das Bild der Hexe, wie wir es aus den bekanntesten Märchen kennen, ist sehr einseitig. Als Kinderschreck ist sie alt, hässlich und böse. Dabei ist diese Vorstellung, Relikt aus der spätmittelalterlichen Hexenverfolgung, nur ein Aspekt unter vielen.
Der Glaube an Hexen reicht weit in die vorchristliche Zeit (…) zurück. Ursprünglich war die Hexe eine Priesterin der großen Muttergottheit. Sie war ambivalent, d. h. sowohl helfend und heilend als auch bedrohend und vernichtend. In den Mythologien verschiedener Völker spielt die Hexe als große Magierin eine wichtige Rolle. Sie war zwar gefürchtet, genoss aber auf Grund ihres Wissens als Ratgeberin großes Ansehen.
Aus: Märchen von Hexen und weisen Frauen.Hrsg.: Sigrid Früh


Irgendwann habe ich wohl den Link zu meiner Schiller-Arbeit hier gelöscht.
Jetzt ist er jedenfalls wieder da:

FRIEDRICH SCHILLERS HISTORISCHE SCHRIFTEN


Literarische Wirkungsabsicht und rhetorische Tradition [Handlungshemmung] im 18. Jahrhundert

Eine germanistische Hauptseminar-Arbeit über das 18. Jahrhundert. Auch wenn es einige Vorkenntnisse voraussetzt, kann man dieser Arbeit manches Interessante entnehmen, z. B. das Cool-Sein schon im 18. Jahrhundert. - Es folgt hier ein einführender Text, der die Verwendung dieser Arbeit erleichtern soll. Vieles Denken und Fühlen, was wir so als einmalig und normal und gegeben hinnehmen - hat sich entwickelt und das vor allem in diesem 18. Jahrhundert!

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