II
Was
war das nur für ein Kampf um diese Aufführung. Warum
hatten wir dieses Stück überhaupt auf die Liste gesetzt
und dann noch gewählt?? Wahrscheinlich war das Textheft bei
der Theaterverlag-Auswahl. Das weiß ich nicht mehr. Aber
wie im Programmheft und in meinem Wühlmausartikel immer erwähnt:
unsere Fahrt nach Bremen (im Bus, finanziert von unserer Theater-AG-Kasse)
und dann auch noch diese Vorstellung, die nicht zum Aushalten
war. Selbst der Film ist bei weitem nicht so albern. Ich habe
darüber ausführlich im Programmheft geschrieben. Den
akademischen Ton habe ich nun ziemlich abgelegt und inhaltlich
ist der Text sehr informativ.
Shunderson
ist nur eine Nebenfigur im Stück, bei uns wurde er zu einer
der wichtigen Figuren des Stückes. Das lag an der besonders
für ein Schülertheater enormen Wirkung einer kleinen
Situation, die in meinem Wühlmaus-Artikel beschrieben wird:
Auszug
aus der Schülerzeitung "Die Wühlmaus"
Nr. 52 (1992) _ I/II
... In
der Theater-AG befanden wir uns damals [als wir Prätorius
aufführten] in der Aufbauphase. Bis auf Die Physiker,
die ich zuvor als "Test" mit zwei 12. Klassen
aufgeführt hatte, betraten wir Neuland für unsere
Schule. Entsprechend wichtig waren verlässliche Schüler,
wozu Werner unzweifelhaft gehörte.
In unserem (als AG) ersten Szenenstück Ein Schüler
träumt scheiterte Werners Mitarbeit trotzdem fast
an Liebesproblemen zwischen ihm und B. Diese Rolle eines
Psychopaten war noch klein; klein an Text war auch die nächste
Rolle: Der undurchsichtige, totenbleiche Diener und persönliche
Sekretär Shunderson in Curt Goetz' Komödie ....
stark gekürzt um viele Albernheiten im Text.
Die
Titelrolle spielte "Bibo". (Heute wandernder Zimmermann
in Australien.)
Obwohl nur eine Nebenrolle, so war die Darstellung des Shunderson
(der nur noch lebte, weil er als Mörder frühzeitig
vom Galgen abgeschnitten worden war) für alle ein beeindruckendes
Zeichen für seine große Leistung und ein erster
Höhepunkt in der Geschichte der Theater-AG, trotz -
oder gerade wegen eines schweren Versprechers, während
Shunderson gerade seine trübe Lebensgeschichte erzählte.
Dieser Versprecher wirkte so komisch, dass die Zuschauer
vor Lachen tobten.
Und Werner?
Leichenblass, eisig, starren Blickes (Foto links), eben
der echte gedemütigte Shunderson; er warf kalte Blicke
um sich und schien verwundert zu sein, wie man bei einem
so traurigen Lebenslauf auch nur eine Sekunde lachen kann.
Spätestens in diesem Augenblick wusste jeder: Hier
stand ein richtiger Schauspieler! ... |
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vorbereitung
der aufführung
1. was
passiert da?
2. inspektion der hinteren wand
3 shunderson und regisseur im gespräch |
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oben:
eine stärkung vor der aufführung mit bier oder
cola
rechts:
noch gibt es leere plätze
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die
rahmenhandlung
1. holmes
und watson
2. die fünfjährige muss ins bett
3. shunderson bei holmes und watson |
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links: prätorius bei der arbeit
oben: prätorius beim beratungsgespräch
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shunderson
special |
professionell
wurde er geschminkt ...
...
und professionell war sein auftritt |
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gesichter-kollage 19: youtube 1
Ich
interessiere mich für sehr unterschiedliche Dinge:
Internet, Musik,
Naturwissenschaften,
Politik
(aber nicht dauernd), Literatur (z. B. Märchen),
aber auch für Drachen (schließlich mein Wappentier),
für Schnee (!) und für Hexen. Hexen = das ist
missverständlich und ich habe schon besorgte Reaktionen
dazu bekommen. Deshalb eine kurze Definition: der Begriff
"Hexe" wird meist in der christlichen Deutung verwendet,
das ist aber ein politisch-religiöser Kampfbegriff,
um die Herrschaft des seinerzeit aufkommenden Christentums
nicht zu gefährden. Die "Hexen" waren z. B. "Kräuterweiber"
mit dem Verständnis für natürliche Zusammenhänge,
für Menschen, insbesondere für Frauen (die in
der christlichen Welt in eine untergeordnete Rolle gepresst
wurden). Hexen sind eine Erinnerung an die vorchristliche
Naturverbundenheit. - Und wenn man will, kann man hier
den Bezug zu meiner Gothic-Vorliebe erahnen.
oder
mit anderen Worten:
Das Bild der Hexe, wie wir es aus den bekanntesten Märchen
kennen, ist sehr einseitig. Als Kinderschreck ist sie
alt, hässlich und böse. Dabei ist diese Vorstellung,
Relikt aus der spätmittelalterlichen Hexenverfolgung,
nur ein Aspekt unter vielen.
Der Glaube an Hexen reicht weit in die vorchristliche
Zeit (…) zurück. Ursprünglich war die
Hexe eine Priesterin der großen Muttergottheit.
Sie war ambivalent, d. h. sowohl helfend und heilend als
auch bedrohend und vernichtend. In den Mythologien verschiedener
Völker spielt die Hexe als große Magierin eine
wichtige Rolle. Sie war zwar gefürchtet, genoss aber
auf Grund ihres Wissens als Ratgeberin großes Ansehen.
Aus: Märchen von Hexen und weisen
Frauen.Hrsg.: Sigrid Früh
meine Schiller-Arbeit:
FRIEDRICH
SCHILLERS HISTORISCHE SCHRIFTEN
Literarische
Wirkungsabsicht und rhetorische Tradition [Handlungshemmung]
im 18. Jahrhundert
Eine
germanistische
Hauptseminar-Arbeit über das 18. Jahrhundert. Auch
wenn es einige Vorkenntnisse voraussetzt, kann man dieser
Arbeit manches Interessante entnehmen, z. B. das Cool-Sein
schon im 18. Jahrhundert. - Es folgt hier ein einführender
Text, der die Verwendung dieser Arbeit erleichtern soll.
Vieles Denken und Fühlen, was wir so als einmalig
und normal und gegeben hinnehmen - hat sich entwickelt
und das vor allem in diesem 18. Jahrhundert!
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