ein märchenhaftes stück - passt zu den träumen eines schülers
à la anton reiser?
oder den träumen der eltern beim bildungsingenieur?
oder vom schlafenden viti-schüler?

als ich nach fulda ging, war das haus 3 nur ein plan, als ich zurück kam, da war es praktisch fertig.
es gab jetzt eine schöne pausenhalle (z b für das theaterpublikum) und vor allem eine bühne.
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links das nur auf diesem foto wuchtig wirkende gebäude. rechts eine aufnahme der neuen pausenhalle.

 


optisch dominierte die hellgrün/dunkelgrün gestrichene "wand", die den musikraum begrenzt. diese wand bestand aus mehreren elementen, die man zur seite schieben kann, wodurch eine bühne entsteht. - tja, und da bekam ich natürlich zwei stunden für eine theater-ag, die ich nun aufbauen sollte und wollte. (zwei stunden, meine arbeit mit der ag hatte schätzungsweise einen anteil von 50%.)

der anfang der theater-ag
meine beiden klassen fragte ich, ob sie lust haben, bei einer theater-ag mitzumachen. ja, das hätten sie, ganz viele meldeten sich. dann hängte ich noch einen zettel aus. der aushang erbrachte die mitwirkung von weiteren zwei schülern, die wohl auch in einer 10. klasse waren, sowie zwei mädchen aus der oberstufe, die sich um das schminken und um kostüme kümmern wollten.

zu den beiden jungen muss ich noch was sagen. erstmal der holländische junge, der sich dann um die technik kümmerte. in diesen jahren waren in zeven (seedorf) holländische, niederländischen streitkräfte stationiert und dadurch hatten wir einige holländische schüler an der schule. das gab zeven ein leicht internationales flair, ja, ich bemerkte so eine liberale atmosphäre, wobei ich mich an meine erlebnisse mit meinen haaren, fünfzehn jahre zuvor erinnere.
der andere schüler kam aus frankreich. ich glaube, seine eltern waren deutsche, die in frankreich arbeiteten und ihr sohn sollte deutsch lernen, deshalb war er bei uns. er spielte in unserem stück einen bräutigam.

diese beiden schüler waren hochbegabt, der holländer war bei seinem abitur der jahrgangsbeste. der französische schüler sagte mir, als er in der 12. klasse war, dass er soeben im fernstudium das französische abitur gemacht hätte, aber das deutsche auch noch machen wollte. (beide waren aber nicht überheblich, hätte in unserer ag auch nicht gepasst.)

nach langer diskussion der vorliegenden stücke hatten wir uns für das stück von guder entschieden, die "berufsberatung".

im stück wollten sich eltern über die berufsaussichten ihres kleinkindes beraten lassen. satirisch-gruselig waren die szenen angelegt. die bildungsingenieurin stellte den eltern (zwischen-szenen) verschiedene berufe einer zukunft (negative utopie) vor.

aber irgendwie fehlte dem stück etwas, darin waren wir uns einig. - mein vorschlag, ein zitat aus anton reiser zu nehmen, wurde akzeptiert. das buch kannte ich aus dem studium. karl-philipp moritz (18. jahrhundert) beschreibt darin autobiografisch, wie er mit freuden in der schule war und durch missliche familiäre umstände die schule verlassen musste, stattdessen eine furchtbar schwere tätigkeit als hutmacher-lehrling ausüben musste.
damit hätten wir neben der zukunft die vergangenheit. im heft erkläre ich das ja auch, nur leider mit einer sehr gestelzten sprache, die ich mir im studium angewöhnt hatte.

aber zufrieden waren wir immer noch nicht. irgendjemand hatte dann eine idee, die wir alle begeistert aufnahmen:
zukunft und vergangenheit sollte ein traum sein, der traum eines schülers, eines viti-schülers. und wie von selbst entwickelte sich daraufhin die idee, ein bett vor die bühne zu stellen. ja, so kann man das machen, jetzt waren wir alle zufrieden. und so hieß unser stück jetzt: ein schüler träumt.


1.regisseur und souffleuse usw 2. probe; der verzweifelte bei der psychiaterin
3. nach unseren probe tranken wir kaffee oder tee. im programmheft steht, dass das das beste war.
für den tee fehlte meist der zucker, seitdem trinke ich tee absolut immer ohne zucker - schmeckt auch.
4. hier wurde es ernst, schminken - sehr professionell.

 



foto 1und 2: der viti-schüler geht zu bett; auf dem dritten bild, das ist der auftritt von anton reiser,
sieht man das bett vor der bühne, darin der schlafende schüler.

 

 

1. die bildungsingenieurin beim vortrag vor den eltern. 2. der manager 3. reisebüro 4. technik-labor.

 

zwischenfall mit der tür.
bei einer aufführung, der viti-schüler hatte gerade gesagt, dass er sich nun schlafen legt, lief etwas schief. vom zuschauerraum aus links war die tür zum musikraum und die war bei offener bühne bei unseren letzten proben nicht abgeschlossen. vermutlich wurde sie beim reinigen abgeschlossen. die bildungsingenieurin wollte mit den zu beratenden eltern gerade auf die bühne gehen und - es klappte nicht. die tür war zu. - panik!
da schreckte der viti-schüler aus seinem bett hoch und rief: "ich bin noch nicht eingeschlafen!"
er erntete dafür gleich riesenbeifall des publikums, das das problem mitbekommen hatte. Ich war bei den aufführungen immer hinten und hatte mein schlüsselbund zur hand. schnell wurde aufgeschlossen und das stück konnte beginnen.

als wir alles (also unsere aufführungen) überstanden hatten, gab es eine große fete in meckelsen. ach, war das eine freude, das alles gut überstanden zu haben.

Programmheft: Ein Schüler träumt

 

 



geschafft! - verbeugen

 

 

dann party! "in meeeckelsen, herr behn!"

     

 

 

 

 

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Ich interessiere mich für sehr unterschiedliche Dinge:
Internet,
Musik, Naturwissenschaften, Politik (aber nicht dauernd), Literatur (z. B. Märchen), aber auch für Drachen (schließlich mein Wappentier), für Schnee (!) und für Hexen. Hexen = das ist missverständlich und ich habe schon besorgte Reaktionen dazu bekommen. Deshalb eine kurze Definition: der Begriff "Hexe" wird meist in der christlichen Deutung verwendet, das ist aber ein politisch-religiöser Kampfbegriff, um die Herrschaft des seinerzeit aufkommenden Christentums nicht zu gefährden. Die "Hexen" waren z. B. "Kräuterweiber" mit dem Verständnis für natürliche Zusammenhänge, für Menschen, insbesondere für Frauen (die in der christlichen Welt in eine untergeordnete Rolle gepresst wurden). Hexen sind eine Erinnerung an die vorchristliche Naturverbundenheit. - Und wenn man will, kann man hier den Bezug zu meiner Gothic-Vorliebe erahnen.

oder mit anderen Worten:
Das Bild der Hexe, wie wir es aus den bekanntesten Märchen kennen, ist sehr einseitig. Als Kinderschreck ist sie alt, hässlich und böse. Dabei ist diese Vorstellung, Relikt aus der spätmittelalterlichen Hexenverfolgung, nur ein Aspekt unter vielen.
Der Glaube an Hexen reicht weit in die vorchristliche Zeit (…) zurück. Ursprünglich war die Hexe eine Priesterin der großen Muttergottheit. Sie war ambivalent, d. h. sowohl helfend und heilend als auch bedrohend und vernichtend. In den Mythologien verschiedener Völker spielt die Hexe als große Magierin eine wichtige Rolle. Sie war zwar gefürchtet, genoss aber auf Grund ihres Wissens als Ratgeberin großes Ansehen.
Aus: Märchen von Hexen und weisen Frauen.Hrsg.: Sigrid Früh


Irgendwann habe ich wohl den Link zu meiner Schiller-Arbeit hier gelöscht.
Jetzt ist er jedenfalls wieder da:

FRIEDRICH SCHILLERS HISTORISCHE SCHRIFTEN


Literarische Wirkungsabsicht und rhetorische Tradition [Handlungshemmung] im 18. Jahrhundert

Eine germanistische Hauptseminar-Arbeit über das 18. Jahrhundert. Auch wenn es einige Vorkenntnisse voraussetzt, kann man dieser Arbeit manches Interessante entnehmen, z. B. das Cool-Sein schon im 18. Jahrhundert. - Es folgt hier ein einführender Text, der die Verwendung dieser Arbeit erleichtern soll. Vieles Denken und Fühlen, was wir so als einmalig und normal und gegeben hinnehmen - hat sich entwickelt und das vor allem in diesem 18. Jahrhundert!

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